„Mein Leben ist eh super“, „Mir geht’s so, wie andere wollen“, „Passt schon, da muss
ich eben durch“ – sind das Sätze, die aus Ihrem Mund stammen können?
Ich weiß, was Sie jetzt grade denken: schon wieder so ein Artikel voll mit guten
Ratschlägen und Weisheiten über „die Kraft die aus dem Inneren kommt“. Vielleicht haben Sie Recht – aber lassen Sie mich Ihnen eine Frage stellen: Sind Sie schon einmal
systematisch an Ihren Veränderungswunsch herangegangen? So richtig aus voller
Überzeugung und mit Freude? Oder haben Sie bisher mehr von der Veränderung geträumt und dann nach Ausreden gesucht, äußere Umstände dafür bemüht, um letztendlich nicht einmal zu beginnen? Oder sind Sie vielleicht so tief in Ihrer Krise, dass Sie das Gefühl haben, keine Ressourcen und keine Energie zu Verfügung zu haben, um etwas zu bewegen?
Komfortzone
Oft sind wir der Meinung, dass Veränderungen nur im großen Rahmen etwas Nachhaltiges bewirken können und dass sie mit großer Anstrengung verbunden sind, dabei reichen durchaus auch kleine Kurskorrekturen aus, um unser Wohlbefinden zu steigern. Was uns an der Umsetzung hindert, ist oftmals die Angst davor, auch wenn unser Wunsch danach fast schon greifbar ist.
Wir ziehen uns dann rasch zurück in unsere persönliche Komfortzone, dort wo unser Alltag ist, wo wir uns auskennen, wo unserer ganz persönlicher Erfahrungsbereich liegt und leben weiter wie gewohnt in der Hoffnung, dass von Außen ein Impuls kommt. Sprechen Sie doch bitte einmal das Wort „Komfortzone“ laut aus! Darin liegt auch eine versteckte Aufforderung an uns – KOMM–VOR.
Warum fällt es uns so schwer, dieses uns bekannte Gebiet zu verlassen, hervorzukommen, auch wenn wir uns dort nicht mehr wohl fühlen oder gar wissen, dass es uns nicht mehr gut tut? Weil wir Angst haben vor dem Unbekannten, das da auf uns zukommt, auch wenn dort ein neues, aufregendes Lerngebiet vor uns liegt. Wir haben Angst, dem nicht gewachsen zu sein, Angst, etwas Altes, Bekanntes, wenn auch nicht mehr ganz Passendes, aufzugeben, Angst vor Kritik, Angst vor Blamagen und Bewertung von Außen. Angst, es nicht zu schaffen und sich dann womöglich selbst die vermeintliche Niederlage eingestehen zu müssen. Das ist unsere Konditionierung. Angst ist ein uralter Instinkt, der uns vor Gefahren warnt und unseren Vorfahren in Urzeiten eine Überlebenshilfe war. Angst wird dann erst ungesund oder bedrohlich, wenn sie uns handlungsunfähig macht. Wir lassen dann alles so lange laufen, bis der Leidensdruck so groß ist, dass wir etwas tun müssen. Und dieser Druck kommt meistens von Außen und hat somit den Nachteil, dass wir uns ihm ausgeliefert und klein fühlen. Aber vielleicht ist „Angst vor“ auch „Lust auf“… ?!
Was können Sie selbstbestimmt tun, um Ihrem Leben einen frischen Impuls für eine Kurskorrektur zu geben?
1.Schritt- einen Plan machen
Träumen Sie nicht nur von diesen Veränderungen, sondern freuen Sie sich, Ihren ganz persönlichen Plan dafür zu schaffen und auch umzusetzen. „Was, wie und bis wann“ sind zwar scheinbar banal simple Fragen, aber ohne einen Plan, den Sie immer wieder herausnehmen und überprüfen, wird es nicht gehen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig es ist, das dies Ihr ganz persönlicher Plan ist, frei von den Wünschen, Erwartungen und Projektionen anderer. Sie sind nun Ihr eigenes kleines Unternehmen, auch das läuft nicht ohne einen Business Plan und Rückschläge gehören ebenso zu diesem Prozess. Wer schon einmal versucht hat abzunehmen, der weiß was ich hier meine.
Vergessen Sie dabei nicht, auch Ihre Erfolge zu feiern, indem Sie sich ganz bewusst Zwischenziele setzen, so wie Sie das bei einer längeren Wanderung machen. „Wenn man alles, was einem begegnet, als Möglichkeit zu innerem Wachstum ansieht, gewinnt man innere Stärke“, sagte schon der tibetische Yogi Jetsün Milarepa.
2. Schritt – persönliche Frei-Räume schaffen
Schaffen Sie sich als nächstes Frei-Räume, sowohl im Innen als auch im Außen. Gehen Sie Ihren Terminkalender durch und überlegen und spüren Sie genau nach, welcher Termin und welche familiäre Verpflichtung tatsächlich notwendig ist. Sie glauben, dass das nicht möglich ist? Wer befüllt denn Ihren Terminkalender? Reden Sie sich gerade wieder selbst auf die äußeren Umstände aus? Haben Sie das schon einmal zumindest einen Monat lang ausprobiert und dann Bilanz gezogen, wie es Ihnen damit geht?
Als ich von meiner besten Freundin wiederholt auf diesen Punkt angesprochen wurde, habe ich mich zunächst heftig dagegen gewehrt, denn als sehr aktive Frau, sowohl beruflich als auch privat, hatte ich das Gefühl, nicht nur etwas zu verpassen und fürchtete mich vor der Vorstellung eines unverplanten Abends, sondern kam auch in Gewissenskonflikte mit meinem eigenen Pflichtgefühl. Eines Tages jedoch kam alles zusammen: Termine überschlugen sich, in meiner Wohnung fühlte ich mich nur noch als Besucherin, die Unordnung wuchs, ebenso die Staubdecke, ich fand wichtige Unterlagen nicht mehr, ganz zu Schweigen von der unregelmäßigen Ernährung, die sich unter anderem in einem dramatischen Übergewicht zeigte. Ich zog einen radikalen Schlussstrich und gönnte mir mehr Zeit für mich. Ich war erstaunt über die gewonnene Lebensqualität.
Mit der gewonnen Zeit begann ich nun systematisch meine Wohnung in Ordnung zu bringen und auch zu entrümpeln. Auch das gehört zur Schaffung des ganz persönlichen Frei-Raumes, zum Loslassen alten Ballastes. Dabei geht es nicht um geringe Wertschätzung unserer alten VHS Sammlung, die wir seit Erscheinen der DVDs nicht mehr beachtet haben oder um die Entsorgung guter Kleidung, die wir allerdings seit Jahren nicht mehr tragen, sondern um die bewusste Entscheidung, was wir tatsächlich brauchen. Entrümpeln befreit, auch wenn es sich hinter den verschlossenen Türen des Kleiderschrankes oder des Kellers abspielt. Schließlich gibt es unzählige Möglichkeiten, brauchbare Gegenstände und Kleidung weiterzugeben. Aber auch hier gilt – vieles darf, nichts muss! Gehen Sie in sich hinein und spüren Sie Ihr eigenes Tempo. Schaffen Sie sich Ihre ganz persönliche Balance von innerem und äußerem Reichtum, denn vieles von unserem „Hab und Gut“ verdeckt nur künstlich erzeugte Bedürfnisse oder Verlustängste.
3. Schritt – Gesundheit und Ernährung
Der dritte Schritt in diesem Prozesses ist Ihre Gesundheit. Achten Sie ausreichend auf Ihren Körper und Ihre Ernährung? Keine Sorge, Sie müssen nicht gleich einen 2000er
erklimmen oder gar zum Marathonläufer werden, aber ganz ohne Bewegung geht es nicht. Ohne Bewegung im Außen passiert im Innen wenig und vice versa.
Regelmäßige Spaziergänge in der Natur tun es gewiss auch. Wer kennt nicht das wunderbare Gefühl, wenn man mit etwas mehr Kondition in den 3. Stock steigen kann, ohne oben atemlos anzukommen oder in Schweiß auszubrechen? Die Heilkraft der Natur ist unerschöpflich und steht auch uns grenzenlos zu Verfügung, wir lassen leider viel zu oft dieses großartige Geschenk links liegen und erfreuen uns nicht daran.
Wann haben Sie sich das letzte Mal bewusst ernährt? Gehören Sie eher zu den Menschen, bei denen die Ernährung nebenher läuft, als Mittel zum Zweck, um den Hunger zu stillen oder gehen Sie bewusst einkaufen und sind sich über die Wertigkeit der gekauften, verarbeiteten und aufgenommenen Nahrung bewusst? Haben Sie schon einmal daran gedacht, Ihren Körper zu entgiften und zu entschlacken z.B. durch eine Darm- oder Leberreinigug oder finden Sie diesen Gedanken eher abstoßend? Egal in welchen Lebensbereich, finden Sie heraus, was Ihnen gut tut und Ihnen entspricht, dazu gehört viel Mut und viel Fokus auf sich selbst – ich versichere Ihnen, es lohnt sich!
Viel Spaß beim eigenen Experimentieren und Entdecken!